In den regelmäßig stattfindenden Patientenschulungen durch die Ärztinnen und Ärzte soll das Verständnis für den eigenen Körper und die dort ablaufenden Prozesse geschult werden. In den ersten Stunden wird auf die Unterschiede zwischen akuten und chronischen Schmerzen eingegangen. Ein wichtiges Thema ist auch die Bedeutung der chronischen Schmerzerkrankung für den einzelnen Patienten / die einzelne Patientin. Außerdem wird die Entstehung der Schmerzwahrnehmung vermittelt und die Weiterleitung über das Rückenmark ins Gehirn sowie die zentrale Verarbeitung im Gehirn bis hin zur Ausbildung eines "Schmerzgedächtnisses".

Außerdem werden verschiedene Krankheitsbilder, die häufig zur Chronifizierung führen besprochen, wie z.B. Erkrankungen der Wirbelsäule, chronische Kopfschmerzen oder alternativ das Fibromyalgie-Syndrom. Weitere Gruppenstunden widmen sich der Darreichung sowie den Wirkungen und Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie mit Entzündungshemmern und Opiaten. Auch Präparate, die zur Schmerzdistanzierung sowie zur Therapie neuropathischer Schmerzen eingesetzt werden können, werden ausführlich erklärt. Schlafstörungen, die bei chronischen Schmerzerkrankungen häufig begleitend auftreten, werden ebenso besprochen wie die Schlafhygiene unterstützenden Maßnahmen.

Im Rahmen der ärztlichen Einzelgespräche besteht selbstverständlich die Möglichkeit, individuelle Fragestellungen eingehend zu besprechen.

Chronische Schmerzen beinhalten mehr als nur das Wahrnehmen und Erleben von Schmerzen. Im Verlauf der Chronifizierung zeigt sich die Erkrankung auch in ungünstigen Verhaltensweisen, ungünstigen Erwartungen und Überzeugungen, in emotionalen Belastungen und in familiären, sozialen und existenziellen Konsequenzen. Häufig kommt es zu gravierenden Veränderungen der gesamten Lebenssituation. Es entsteht ein „Teufelskreis des chronischen Schmerzes“, an dem die psychologische Schmerztherapie ansetzt.

Die psychologische Schmerztherapie zielt dabei darauf die bio-psycho-sozialen Faktoren zu beleuchten und eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen zu erzielen. Oft ist der Schmerz zum Mittelpunkt des Lebens geworden. Gefühle der Hilf- und Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Ängste sind häufig vorherrschend. Es entwickeln sich in der Folge meist ungünstige Verhaltensmuster - von Überforderung bis zu Schon- und Vermeidungsverhalten, häufige Arztbesuche, Inaktivität und Verlust der Lebensqualität. All dies kann wiederum an der Aufrechterhaltung der Schmerzen beteiligt sein.

In der psychologischen Schmerztherapie werden die Betroffenen angeregt sich mit ungünstigen Verhaltensmustern auseinander zu setzen und neue, günstigere Bewältigungsmechanismen zu erlernen und in ihren Alltag zu integrieren. Letztlich wird ihnen geholfen psychische und soziale Konsequenzen zu verringern und ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden zu steigern.

Die Wahrnehmung kann so ungünstige Verhaltensmuster hervorrufen, die an der Aufrechterhaltung von Schmerzen beteiligt sein können. In der psychologischen Schmerztherapie werden diese Verhaltensmuster gemeinsam analysiert und versucht, sie zu verändern.

Diese drei meditativen Bewegungsverfahren setzen sich aus, gelenkschonenden Bewegungen zusammen, die besonders im Qigong vom Atemrhythmus bestimmt werden. Die Bewegungen sind immer weich, fließend und nie ruckartig oder gewaltsam. Ein rücksichtsvoller Umgang mit den eigenen Belastungsgrenzen ist immer Bestandteil der Übungen. Der meditative Anteil besteht in der fokussierten Ausführung der Übung und macht den Unterschied zwischen "Gymnastik" und "meditativer Bewegung". Es lindert chronische Schmerzen und gibt dem Patienten zudem eine gewisse Eigenverantwortung zurück.

Nordic Walking ist eine Ausdauersportart, bei der schnelles Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Neben der Bein- und Gesäßmuskulatur werden durch den Einsatz der Stöcke auch die Arm-, Schulter- und Rückenmuskeln trainiert. Darüber hinaus unterstützt es den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem.

Das Erlernen verschiedener Entspannungstechniken ist ein wichtiger Baustein in der Therapie chronischer Schmerzen, denn im Schmerz neigt die Muskulatur zu erhöhten Anspannungen. Dies und gedanklicher Stress kann wiederum eine Schmerzverstärkung befördern. Mittels Entspannungsverfahren können Menschen lernen, ihre körperliche und gedankliche Anspannung aktiv selbst zu regulieren.

Das Erleben von Genussvollem fördert die Aufmerksamkeitsumlenkung weg vom Schmerz, hin zu positiven Sinneswahrnehmungen. Im Genusstraining sollen die Sinne angeregt und der Aufmerksamkeitsscheinwerfer bewusst auf das positive Erleben gerichtet werden. So soll gelernt werden, dass Genuss trotz Schmerz (wieder) möglich ist.

Während der Biofeedbacksitzung können z.B. Atmung, Puls, Fingertemperatur, Hautfeuchtigkeit sowie Muskelspannung im Gesicht oder Schulter-Nacken-Bereich auf einem Computerbildschirm dargestellt werden. Das Kennenlernen und Visualisieren der eigenen Körpersignale, sowie deren Veränderung durch den Einfluss von Gedanken und Gefühlen, ermöglicht ein individuelles Training. So können Übungserfolge auf den unterschiedlichen Körperebenen beim Entspannen in Echtzeit beobachtet werden und das Selbstwirksamkeitserleben fördern. Das Erlernte kann später selbstständig ohne Gerät geübt und angewandt werden.

Kreatives Gestalten dient einerseits der positiven Ablenkung vom Schmerz, andererseits kann dadurch die eigene Kreativität weiterentwickelt werden. Es wird angeregt im Alltag kreativ individuelle Lösungen zu entwickeln – mal etwas anders zu machen als gewohnt. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird beim künstlerischen Betätigen gefördert und die eigene Schaffenskraft gestärkt. Dabei ist keine besondere Begabung erforderlich. Die künstlerische Selbsterfahrung ist für Menschen jeden Alters geeignet.

Dr. med. Anja Liepert
Fachärztin für Anästhesiologie

Maren Kruppa
Fachärztin für Herzchirurgie und chirurgische Intensivmedizin

Psycholog:innen:

Magdalena Hamann
M. Sc. Psychologie

Petra Kurz
Psychologin, M.Sc.

Christoph Wolfrum
Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut

Physiotherapeut:innen:

Janet Flach
Physiotherapeutin, Yogalehrerin

Gabriele Langenbuch
Dipl.-Physiotherapeutin (FH), Atem- und Lösungstherapeutin, Tanztherapeutin

Bettina Preller
Physiotherapeutin, Yogalehrerin

Georg Wrubel
Tai-Chi und Qi Gong Kursleiter und Lehrer, Medizinischer Bademeister

Gesundheitspädagoginnen:

Daniela Haist
Krankenschwester, Gesundheitspädagogin, Gedächtnistrainerin (BVGT)

Jasmine Schobert
Gesundheitspädagogin, Biofeedback-Trainerin DGBfb e.V., Neurobiofeedbacktherapeutin (AfN)

Gisela Stegmann
Kinderkrankenschwester, Entspannungspädagogin, Trainerin für Biofeedback, NLP Master

Nadja Schuster
Gesundheitspädagogin 

Sekretariat

Pamela Körber
Tel. 0911 7580 9715