Manchmal kommt es in der Schwangerschaft anders, als man denkt und eine stationäre Behandlung im Krankenhaus wird erforderlich.
Mögliche Gründe für eine stationäre Aufnahme in der Schwangerschaft sind z. B.:
- vorzeitige Wehen
- früher vorzeitiger Blasensprung
- Blutungen
- Verkürzungen des Gebärmutterhalses (Zervixinsuffizienz)
Da diese Veränderungen mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen, kann es notwendig werden, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um eine Frühgeburt zu verhindern.
Bei vorzeitigen Wehen ist es abhängig von der Beschwerdesymptomatik und des Gebärmutterhalsbefundes manchmal nötig, eine sogenannte „Lungenreifebehandlung“ durchzuführen. Dabei handelt es sich um Glukokortikoide, die der Mutter zweimal im Abstand von 24 Stunden in den Muskel verabreicht werden. Dadurch kann sich die Lunge des Babys nach der Geburt besser entfalten. Auch auf andere Organe hat die Cortisongabe im Falle einer Frühgeburt positive Effekte.
Wer genau von dieser Therapie profitiert, kann mittels eines hochspezialisierten Tests erwogen werden, indem er die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt in den nächsten Tagen relativ sicher vorhersagen kann.
Ein Wehenhemmer wird nicht routinemäßig verabreicht, sondern nur im Falle von schmerzhaften, anhaltenden Beschwerden mit Einfluss auf die Muttermundslänge und/oder -weite.
Meist werden hierfür heutzutage über die Dauer von 48 Stunden Tabletten verabreicht, manchmal sind auch Infusionen nötig.
Liegt eine Zervixinsuffizienz vor, also eine Verkürzung des Gebärmutterhalses ohne Wehentätigkeit, kann entweder eine Cerclage (operativer Eingriff) vorgenommen werden oder ein weicher Silikonring , ein sog. Pessar eingesetzt werden, der den Gebärmutterhals mechanisch stützen soll. Dieser kann in der 37. Schwangerschaftswoche problemlos wieder entfernt werden.
Des Weiteren bieten wir Ihnen im Falle einer drohenden Frühgeburt regelmäßige gemeinsame Visiten, bestehend aus geburtshilflichen und neonatologischen Oberärzt:innen und - falls von Ihnen gewünscht - ausführliche Informationen durch die Kinderkrankenschwestern des „Bunten Kreis“ an. Auch ein Team aus Psycholog:innen steht Ihnen, falls erforderlich, zur Verfügung. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Sie in dieser Ausnahme-Situation kompetent und einfühlsam zu beraten und zu begleiten.
Als Perinatalzentrum Level I bieten wir Ihnen darüber hinaus sowohl technisch, als auch fachlich die maximale Sicherheit.