06.10.2022 Pressemitteilung
Anlässlich seines 100. Todestags gedenken wir am 9. Oktober 2022 dem Fürther Rechtsanwalt Alfred Nathan: Wohltäter, Stifter, Fürther.
Die bedeutendsten Spenden tätigte Alfred Nathan für die Errichtung des Wöchnerinnen- und Säuglingsheims »Nathanstift«. Ihre Geschichte begann 1906, als Nathan seiner Heimatstadt 300 000 Mark für die Errichtung eines Wöchnerinnen- und Säuglingsheims schenkte. Mit der Bezeichnung »Nathanstift« setzte er seinen Eltern Amalie und Sigmund ein ehrendes Denkmal. Ziel der modernen Klinik war es, Frauen die Geburt zu erleichtern und die hohe Säuglingssterblichkeit dieser Zeit zu senken. Bald galt sie als renommierte medizinische und soziale Einrichtung.
Während des Nationalsozialismus strich die Stadt Fürth auf Empfehlung des Vorstands der Nathanstiftung den jüdischen Stifternamen. Nach Kriegsende wurde das Stift wieder umbenannt und zog 1967 in das Klinikum Fürth um. Dort wurde es in die geburtshilfliche Abteilung der Frauenklinik integriert. Auch heute, mehr als hundert Jahre nach Alfred Nathans gemeinnützigem Engagement, sieht sich die »Frauenklinik Nathanstift« in der Tradition der menschenfreundlichen Werte Ihres Stifters. Ihre Arbeit wird noch immer mit Mitteln aus der „Nathan Stiftung“ finanziert.
Zu Alfred Nathans Lebzeiten war die gesellschaftliche Anerkennung für sein wohltätiges Wirken jedoch nicht von Dauer: Der zunehmende Antisemitismus in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg verbitterte seine letzten Lebensjahre. Nach seinem Tod am 9. Oktober 1922 erbte die Israelitische Waisenanstalt in Fürth sein gesamtes Vermögen.
Zum 100. Todestag finden verschiedene Programmpunkte der Stadt Fürth statt.
Nähere Informationen finden Sie auf dem offiziellen Internetportal der Stadt Fürth.