19.11.2024 Pressemitteilung

Amalie Nathan Haus eröffnet

Eröffneten das Amalie Nathan Haus feierlich: Initiator und Oberarzt am Klinikum Fürth Dr. med. Florian Trini, Klinikvorstand Dr. Alexander Mohr, Klaus Hunneshagen von der Stiftung Kinderförderung von Playmobil und Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration (v.l.n.r.)

Nordbayerns erstes Kinder- und Jugendschutzhaus am Klinikum Fürth feierlich eröffnet

Ganzheitliche Versorgung für von Misshandlung betroffene Kinder und Jugendliche unter einem Dach

Direkt nach der feierlichen Eröffnung nimmt das Amalie Nathan Haus für Kinder- und Jugendschutz am Klinikum Fürth seine Arbeit auf: Es bietet eine ganzheitliche Versorgung traumatisierter Kinder und Jugendlicher nach sexualisierter, seelischer oder körperlicher Gewalt und Vernachlässigung unter einem Dach.

Das Amalie Nathan Haus für Kinder- und Jugendschutz ist eine ambulante Einrichtung für Kinder und Jugendliche, bei denen die Gewissheit oder der Verdacht besteht, dass sie Opfer sexuellen Missbrauchs, seelischer, emotionaler oder körperlicher Misshandlung sowie seelischer oder körperlicher Vernachlässigung geworden sind. Das Amalie Nathan Haus ist eine einheitliche Anlaufstelle, bei der sich betroffene Kinder und Jugendliche selbstständig vorstellen oder durch andere Institutionen – wie Jugendamt, Polizei und Justiz – vorgestellt werden können.

Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen gemäß der Kinderschutzrichtlinien sowie der Grundsätze und Qualitätsstandards des skandinavischen Barnahus-Modells unter einem Dach in geschützter, kinderfreundlicher Umgebung zu betreuen und zu versorgen.

„Misshandlungen egal welcher Art stellen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen immer ein schwerwiegendes Trauma dar“, so  Prof. Dr. Jens Klinge, medizinischer Leiter des Kinderschutzhauses und Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche. „Eine Einrichtung wie das Amalie Nathan Haus kann diese emotionalen Verletzungen zwar nicht rückgängig machen, kann aber einen wesentlichen Beitrag zu einer kindgerechten Aufklärung leisten. Dies bedeutet eine wesentliche Erleichterung für das durch die Misshandlung schwer traumatisierte Kind.“

Entstanden ist das Amalie Nathan Haus für Kinder- und Jugendschutz unter der Trägerschaft des Klinikums Fürth, initiiert und gefördert von der Stiftung Kinderförderung von Playmobil und in enger Kooperation mit Jugendamt, Polizei und Justiz. „Bei diesem interdisziplinären Gemeinschaftsprojekt übernehmen wir gerne die Trägerschaft, um sicherzustellen, dass das Wohl und der Schutz der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt steht. Dafür stellen wir gerne unsere Kompetenz und unsere Strukturen zur Verfügung und freuen uns über die Finanzierung durch die Stiftung Kinderförderung von Playmobil“, erklärte Klinikumsvorstand Dr. Alexander Mohr bei der feierlichen Eröffnung des Amalie Nathan Hauses.

Seit Jahren gibt es am Klinikum Fürth eine Kinderschutzgruppe, die sich um misshandelte und vernachlässigte Kinder kümmert und in einem interprofessionellen Team klinikintern sowie mit dem Jugendamt Hilfepläne für die Kinder und deren Familien entwickelt. „Wir sehen aktuell auch deutschlandweit eine Versorgungslücke im Kinderschutz nach der akuten Versorgung, vor allem im Hinblick auf die regelmäßige professionelle Verlaufsbeobachtung und Nachsorge im medizinischen Bereich. Diese Lücke wird nun hier bei uns mit dem Amalie Nathan Haus geschlossen“, so Dr. Florian Trini, Projektleiter des Kinderschutzhauses und Oberarzt am Klinikum Fürth.

Kontakt Amalie Nathan Haus:
Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr
Tel. 0911 23 69 48 65
E-Mail: info@amalie-nathan-haus.de